Der Fenchel (Foeniculum vulgare) ist die einzige Pflanzenart der Gattung Foeniculum innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Es ist eine heute weltweit verbreitete Gemüse-, Gewürz- und seit Jahrhunderten geliebte Heilpflanze. Ursprünglich kommt er aus dem Mittelmeerraum, da er viel Wärme und kalkreiche Böden liebt. Der Fenchel wird hier schon lange als Gemüse angebaut. Bei uns findet man ihn wildwachsend. Die zwei- bis mehrjährige Pflanze blüht von Juli bis September. Im September und Oktober, wenn die Früchte reif sind, ist die Haupt-Sammelzeit des Fenchels. Danach wird er getrocknet und gut verschlossen gelagert.

Die Fenchel-Pflanze 

Es handelt sich um eine zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 40 bis 200 cm erreicht und würzig (anisähnlich) riecht. Die Pflanze bildet mit ihren Speicherblättern knollenähnliche „Zwiebeln“. Die zwei- bis dreifach gefiederten Laubblätter sind haarförmig geschlitzt. Die Blattstiele der unteren Blätter sind 5 bis 15 cm lang. Die doppeldoldigen Blütenstände weisen einen Durchmesser von 5 bis 9 cm auf und enthalten an 2 bis 25 cm langen Stängeln 6 bis 29 kleine Dolden. Diese enthalten 14 bis 39 kleine Früchte. Diese sind mehr oder weniger zylindrisch und nicht geflügelt mit fünf charakteristischen, breiten, stumpfen Rippen.

Anbau von Fenchel

Fenchel liebt einen warmen, feuchten, gut durchlässigen und kalkhaltigen Boden. Soll der Fenchelsamen geerntet werden, wird bereits Mitte April ausgesät. Wird nur das Kraut benötigt, sind Aussaaten bis Ende Mai möglich. Verwendet wird der halbreife sowie der reife Samen, das frische Kraut und die Wurzel. Fenchel ist zwar eine ausdauernde Pflanze, jedoch frostempfindlich. Gibt man ihm einen Winterschutz oder wird der Winter nicht so hart, ist eine mehrjährige Ernte möglich.

Verwendung in der Küche

Das junge Kraut verwendet man zu Salaten, Gurken, Kräutertunken, aber auch zum Garnieren. Der halbreife Samen wird zum Einlegen von Gurken und bei der Herstellung von Sauerkraut verwendet. Den reifen Samen nimmt man bei Hühner- und Fleischbrühen, süßen Brotsuppen, Pudding und Backwerk. Fencheltee wird zur Verdauungsförderung eingesetzt und wirkt wohltuend bei Blähungen. In der Erfahrungsheilkunde schreibt man ihm auch harntreibende und schmerzlindernde Eigenschaften zu. Außerdem unterstützt Fenchel die Heilung der Atemwege und durch seine schleimlösende Wirkung. Stillenden Müttern wird von Hebammen Fencheltee zur Milchbildung empfohlen.