Vermutlich hat jeder schon einmal Bekanntschaft mit der Brennnessel gemacht. Landläufig bezeichnet man die wehrhafte Pflanze mit ihren Brennhaaren zwar als Unkraut, weil sie sich mit Vorliebe ungebetener Weise in Gärten an Gebüschrändern, Zäunen, Mist- oder Komposthaufen aufhält. Doch seit geraumer Zeit wird die Brennnessel als natürliche Dünge-, Heil- und Gemüsepflanze rehabilitiert.

Die Brennnessel-Pflanze

Die Brennnessel ist eine mehrjährige, winterharte Pflanze und wächst weltweit in den gemäßigten Zonen. Man zählt sie zur Familie der Brennnesselgewächse, welche rund 40 Arten umfasst. Je nach Standortbedingungen und Sorte erreicht die Brennnessel eine Wuchshöhe von 60 cm bis 1,5 m.

Brennnessel-Tee in der Volksheilkunde

Bereits Paracelsus und Hildegard von Bingen erforschten und dokumentierten die Heilwirkung der Brennnessel. In der Volksheilkunde wird Brennnessel-Tee gerne als Begleiter von Diäten und Fastenkuren empfohlen. Es heißt, Brennnessel unterstütze bei der Entgiftung und Entschlackung. Mit hohem Vitamin C- und Provitamin A-Gehalt sowie Gerbstoffen, Spurenelementen und ätherischen Ölen zeigt sich die Brennnessel als wahre Powerpflanze mit vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Verwendung von Brennnessel in der Küche

Mittlerweile besinnen sich findige Köche wieder auf die Zubereitung dieser schmackhaften Blätter. Besonders als Frühjahrsgemüse ist sie beliebt, da zu dieser Zeit die Brennhaare an den jungen Trieben noch nicht voll ausgebildet sind. Als Beigabe zu Suppen, Salaten oder Spinat macht sie Speisen durch ihr intensives Aroma zur Delikatesse. Verwendet werden in der Küche nur die jungen, besonders aromatischen Blätter. Wer sich selbst an die Zubereitung von Brennnesseln wagen möchte, muss sich nicht vor den schmerzhaften Brennhaaren fürchten. Sind die Blätter erst einmal geerntet, verlieren die Nesselhaare durch feines Schneiden, Blanchieren, Trocknen oder Kochen ihre abwehrende Wirkung.