Anis (Pimpinella anisum) ist eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Der Name geht auf das griechische Wort für Dill zurück, mit dem der Anis verwechselt wurde. Anis wurde von den Ägyptern, Griechen, Römern und den Arabern als Gewürz- und Heilpflanze genutzt. Er wächst zwar auch in westeuropäischen Breitengraden sehr gut, benötigt zur Entfaltung des vollen Aromas jedoch viel Sonne während der Blütezeit.

Der Anbau von Anis

Ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum beheimatet, wird Anis heute weltweit in Gebieten mit gemäßigtem Klima angebaut - allerdings ist Anis bei uns nur in Gärten aufzufinden, nicht in der freien Natur. Hauptanbaugebiet ist Südrussland. Anis liebt einen sonnigen, vor Wind geschützten Standort. Am besten gedeiht er auf einem lockeren, warmen, kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden. Die Aussaat kann von Anfang bis Ende April direkt im Freiland erfolgen. Anis blüht von Juli bis August, die Früchte, die zur weiteren Verwendung gelangen, werden im August und September geerntet. Gesammelt wird im frühen Herbst.

Verwendung von Anis in der Küche

Anis wird hauptsächlich bei der Zubereitung von Brot, Plätzchen, Gebäck, Salaten, Süßspeisen, Obstsuppen, Aufläufen, Rotkohl, Branntwein, Likören und als Zimtersatz verwendet. Anis blüht von Juli bis August, die Früchte, die zur weiteren Verwendung gelangen, werden im August und September geerntet. Gesammelt wird im frühen Herbst.

Geschichte der Anis-Pflanze

Anis wird seit langem sowohl in der Küche als auch in der Duftindustrie verwendet. Ausgrabungen auf Santorin ergaben, dass die Verwendung von Anis im 16. Jahrhundert v. Chr. allgemein üblich war und die alten Kreter würzten ihre Weine neben Koriander, Wacholder und Dost auch mit Anis. Schon im 7. Jahrhundert v. Chr. betrieben Athen und Korinth einen lebhaften Handel mit Duftölen, in denen auch der Anisduft eine Rolle spielte. Pythagoras von Samos bezeichnete um 550 v. Chr. mit Anis gewürztes Brot als köstliche Delikatesse. Bei den Römern hielt der Anis Einzug in die Feinbäckereien; Kuchen, die bei hohen Festlichkeiten gereicht wurden, waren mit Anis-Früchten gewürzt. So berichtet Vergil von Anis-Keksen. Bei Ausgrabungen im römischen Kolosseum entdeckte man Anis-Früchte, die die Zuschauer der Gladiatorenkämpfe zwischen den Sitzreihen verloren hatten. Im Mittelalter wurde die Pflanze auch nördlich der Alpen angebaut, obwohl hier das Wetter nicht verlässlich genug war, um die Früchte in jedem Sommer ausreifen zu lassen. Anbaugebiete waren zu dieser Zeit beispielsweise die Gegend um Erfurt, Bad Langensalza, Mühlhausen und Magdeburg, wo es auch Anis-Ölbrenner gab, die das ätherische Öl durch Destillation mit Wasserdampf gewannen. Heute sind die süßlich schmeckenden Früchte meist aus der Weihnachtsbäckerei und in Schnäpsen (z.B. Ouzo) bekannt.