Rooibos (Aspalathus linearis) ist eine Pflanzenart aus Südafrika, die zu den Hülsen-Früchtlern (Fabaceae) gehört und einem Ginsterstrauch ähnelt. Für den Tee werden die jungen Zweige geerntet und in der Sonne getrocknet. In Südafrika gilt er nicht nur als Alltagsgetränk, sondern auch als Nationalgetränk - noch vor Branntwein und Cola. Darüber hinaus wird er hier nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Kochen, Backen sowie zur Herstellung von Kosmetik und sogar zur Haarfärbung verwendet.

Gesundheitsförderung durch Rooibos

Rooibos enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Eisen, Calcium, Magnesium, Fluor und Kupfer. Sein Geschmack ist fruchtig-süß, und das ohne Zuckerzusatz. Im Unterschied zu vielen anderen Teearten enthält Rooibos kein Koffein und ist daher auch für Kinder und Menschen mit empfindlichem Magen gut bekömmlich.

Die Namensgebung

Die Namensgebung In Südafrika wird die Pflanze als rooibostee bezeichnet, da in Afrikaans rooi „rot“ und bos „Busch“ bedeutet. In Deutschland hat sich dagegen die falsche Aussprache von bos als „bosch“ verbreitet. Andere Bezeichnungen sind Rotbusch-, Redbush-, Rotbuschsie-, Redbos- und Koopmans-Tea (Afrikaans: Koopman: „Kaufmann“). In Europa gibt es oft verwirrende Bezeichnungen wie Massaitee, obwohl Rotbusch keinerlei Bezug zu diesem Volksstamm hat. Die Bezeichnung Buschmanntee hat allerdings einen historischen Hintergrund, da die Nutzung von Rooibos zunächst durch die Khoisan erfolgt sein soll.

Geschichte und Verkauf

1904 beobachtete der russische Teehändler Benjamin Ginsberg die Einheimischen bei der Teezubereitung und verstand es, den Handel und die Vermarktung von Rotbusch vor allem in Südafrika, aber auch in Europa zu etablieren. Da der Bedarf bald nicht mehr gedeckt werden konnte, entwickelte der Arzt und Botaniker Dr. Petter le Fras Nortier im Jahr 1930 zusammen mit den ansässigen Farmern Methoden, die bis dahin wild wachsende Pflanze zu kultivieren. Daraus entwickelte sich um den Ort Clanwilliam in den Zederbergen ein blühender Rotbuschanbau und die Züchtung zahlreicher Sorten. 1954 wurde das staatliche „Redbos Tea Control Board“ gegründet, das Produktions-Mengen, Hygiene und Qualität dokumentiert und kontrolliert. Weil der Rooibos so gut an Boden und Klima angepasst ist, müssen die Pflanzen nicht gespritzt werden. Heute bauen etwa 300 Farmer in Südafrika Rotbusch an. 90 Prozent der Ernte werden exportiert - 60 Prozent davon geht nach Deutschland.

Rotbuschtee, Rooibostee
Heißer Rooibos-Tee im Glas

Das Anbaugebiet

Rooibos wächst weltweit ausschließlich in den Zederbergen (Cederberg Mountains) im Südwesten der Republik Südafrika, etwa 200 km nördlich von Kapstadt rund um die Städte Clanwilliam und Citrusdal. Die Zederberge sind ein vornehmlich aus Sandstein aufgebauter Gebirgszug. Sie sind bekannt für ihre bunten Blütenteppiche im Frühling, ihre vielfältige Vegetation, für Höhlen mit historischen Felszeichnungen der San und den Rooibostee. Die durch Strauchvegetation beherrschte Halbwüste ist sehr artenreich und beherbergt zahlreiche Endemiten.

Rooibostee, Rotbuschtee
loser Rooibos-Tee im Teesieb

Unter ihnen gibt es viele mit Zwiebeln und Knollen die Trockenheit überdauernde Amaryllis- und Hyazinthenarten mit schönen und auffälligen Blüten. Ebenso haben zahlreiche der bei Gärtnern und Sammlern beliebten sukkulenten, farbenfroh blühenden Mittagsblumen in dieser Landschaft ihr natürliches Verbreitungsgebiet. Die Rooibos-Pflanze ist perfekt an die Bedingungen rund um die Zederberge angepasst: Regen im Winter, heiße trockene Sommer und ein durchlässiger Sandstein-Untergrund mit viel Säure im Boden (ph-Wert von 5). Eine solche Kombination gibt es nur im Westen Südafrikas.

Die Rooibos-Pflanze

Rooibos (Aspalathus linearis) gehört zur mehr als 200 Arten zählenden Gattung Aspalathus in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Diese hat ihre Areale ausschließlich in Südafrika (Capensis). Zur Teegewinnung wird aber nur die Art Aspalathus linearis verwendet. Diese Teepflanze ist ein bis zu 1,5 Meter hohes Strauchgewächs mit rutenartigen Zweigen, an denen sich nadelartige Blätter befinden. Die Laubblätter sind grün, dünn und lang – ähnlich der Form der Kiefernnadeln – allerdings sehr weich. Die Blütezeit ist im Oktober. Der Rotbusch besitzt dann gelbe Blüten auf kurzen Stielen. Um geerntet zu werden, muss ein Strauch etwa 18 Monate alt sein. Mit ihrer langen Versorgungswurzel erreicht die Pflanze Grundwasservorkommen in größerer Tiefe. Zusätzlich kann sie Feuchtigkeit auch über ein weit verzweigtes Wurzelsystem dicht an der Oberfläche aufnehmen. Rooibos ist ein Gewächs, das sich in einer der reichsten Vegetationen der Welt entwickelt hat. Die Pflanze erfüllt eine wichtige Rolle im Ökosystem: Mit den langen Wurzeln spürt sie Mineralien in der Tiefe des Boden auf und kann dort auch in heißen Sommern genügend Feuchtigkeit aufnehmen. Die Knollen an den Wurzeln vermögen atmosphärischen Stickstoff im Boden zu binden. Aufgrund der optimalen Anpassung an die Umwelt und der Fähigkeit, sich alle notwendigen Nährstoffe selbst zu verschaffen, ist jede Form von Düngung bei Rooibos überflüssig.